Neues Zeitalter in der Krebstherapie
Gezielte molekularbiologische Behandlung verspricht Hoffnung

Bereits seit drei Jahrzehnten ist AstraZeneca führend auf dem Gebiet innovativer Medikamente gegen Krebs. Forschungsziel des Unternehmens ist die Suche nach neuen Therapieoptionen, die gezielt und effektiv die Krebszellen angreifen, besser wirken und nebenwirkungsarm sind. Die entwickelten Präparate brachten in der Vergangenheit grosse Fortschritte bei der Bekämpfung verschiedener Krebserkrankungen, wie zum Beispiel Brustkrebs. Die Lebensqualität des Patienten steht für AstraZeneca immer im Mittelpunkt.

Thema des Grünwalder Gespräches im November 2002 war ein neues Präparat zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom: Der Wirkstoff EGF-Rezeptor, der für das Wachstum von Krebszellen verantwortlich ist.

(Quelle : AstraZeneca)


Lungenkrebs ist in Deutschland die Todesursache Nr. 1 unter den Krebserkrankungen. Mehr als 37.000 Menschen sterben jährlich daran. Da die Zahl der Raucherinnen in den letzten Jahren zugenommen hat, erkranken auch immer mehr Frauen an Lungenkrebs. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt jedoch bei Männern wesentlich höher. Da Lungenkrebs meist in einem späten Stadium festgestellt wird, ist die Überlebenszeit häufig nur kurz. Weniger als 15 Prozent leben nach der Diagnose noch länger als fünf Jahre.

Forschungen nach neuen Therapieoptionen ergaben, dass bei vielen Krebsarten, so auch bei Lungenkrebs, die Signalübertragung in der Zelle gestört ist. Im Zellkern kommen dann zu viele und zu starke Wachstumssignale an, was die Zelle zur erhöhten Teilung und schnellem Tumorwachstum veranlasst. Als Ursache dafür wurde unter anderem eine Überaktivität des so genannten EGF-Rezeptors (= Epidermal Growth Factor) ausgemacht.

Die gezielte Blockade dieses Rezeptors ermöglicht, das krankhaft erhöhte Zellwachstum zu hemmen. Der EGFR-Blocker hemmt die krankhaft verstärkte Signalübertragung, in dem er gezielt eine Schaltstelle im Inneren des Rezeptors blockiert.

In zwei Studien zeigte der EGFR-Blocker bei chemotherapeutisch stark vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs eine selbst für Krebs-Experten überraschend gute Wirkung: Bei jedem zweiten Patienten konnte das Tumorwachstum längerfristig gestoppt werden, bei knapp 20 Prozent kam es sogar zu einer deutlichen Schrumpfung der Krebsgeschwulst.
Iressa™ ist bereits in Japan zugelassen, in Deutschland rechnet AstraZeneca mit der Markt-einführung im Herbst 2003.

Für die Patienten am eindruckvollsten war die schnelle Linderung ihrer Beschwerden: Meist innerhalb weniger Tage besserten sich die quälende Atemnot, auch der starke Husten und das Engegefühl in der Brust gingen zurück. Die Patienten bekamen wieder Appetit und beurteilten ihre Lebensqualität erheblich positiver als vor der Behandlung. Die Ergebnisse sind um so erstaunlicher, als alle diese Patienten auf die letzte Chemotherapie nicht mehr angesprochen und somit eine ausgesprochen schlechte Prognose hatten.

"Unter den verschiedenen Substanzen der EGFR-Blockade ist Iressa zum jetzigen Zeitpunkt am besten untersucht. Der Einsatz dieser neuen Substanz in den verschiedenen Stadien des Bronchialkarzinoms alleine oder in Kombination mit anderen Therapiemodalitäten lässt auf eine deutliche Verbesserung der Therapieergebnisse für die Zukunft hoffen". so Dr. Karl-Matthias Deppermann, Leitender Oberarzt der pneumologischen Klinik, Fachklinik für Thoraxchirurgie und Lungenheilkunde, Berlin-Buch.

Weitere Hinweise unter:

www.cancerpressoffice.com
und
www.EGFR-Info.com

Grünwald im November 2002