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Besser diagnostizieren – besser therapieren

Diabetesbehandlung in der hausärztlichen Praxis

Die Zahlen sind erschreckend: Weltweit leiden mehr als 150 Millionen an Diabetes. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass sich die Zahl bis zum Jahr 2025 nahezu verdoppeln wird. In Deutschland sind ca. sechs Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, davon 95 Prozent an Typ2-Diabetes. Etwa 6000 im Jahr müssen damit rechnen zu erblinden. Nicht jeder Mensch mit Diabetes hat die Chance in einer diabetologischen Klinik oder einer Schwerpunktpraxis behandelt zu werden. Welche Möglichkeiten bestehen für den Hausarzt, seinem Diabetes-Patienten eine optimale Therapie zu bieten? Das diskutierten Dr. Andreas Liebl und Dr. Siegfried Priglinger beim Grünwalder Gespräch im Dezember 2005.

Dr. Andreas Liebl, Chefarzt Innere Medizin, Diabetes und Stoffwechsel-zentrum, m&i Fachklinik, Bad Heilbrunn: „Die Ein- bzw. Umstellung eines Patienten auf eine Insulintherapie stellt sowohl für den Arzt als auch für den Patienten oft eine große psychologische Barriere dar“. Für die meisten Patienten ist der Beginn der Insulinbehandlung ein einschneidendes Erlebnis mit großen Auswirkungen auf den Alltag und das Erleben ihrer Erkrankung. Zudem fürchten viele Ärzte, ihr Patient könnte unzufrieden mit seiner Insulinbehandlung sein. „Ein einfaches und effektives Therapieregime erleichtert den Insulineinstieg“, so Liebl. Moderne Mischinsuline wie biphasisches Insulinaspart, NovoMix ® 30 (Novo Nordisk Pharma GmbH) können dazu beitragen, Vorbehalte gegenüber einer Insulintherapie aufzugeben – bei Arzt und Patient gleichermaßen.

NovoMix ® 30 besteht aus einer schnellen löslichen Komponente (30 Prozent Insulinaspart) und einer verzögert wirkenden Komponente (70 Prozent Protamingebundenes Insulinaspart).

Im Gegensatz zu humanem Normalinsulin wird NovoMix ® 30 rascher ins Blut aufgenommen, die Wirkung setzt schneller ein und es entstehen höhere Wirkspiegel an Insulin. Zwischenmahlzeiten werden meist überflüssig, die gefährlichen Blutzuckerspitzen gekappt, und das Risiko von Unterzuckerungen wirkungsvoll reduziert. Liebl: „Eine physiologische Therapie mit biphasischem Insulinaspart ermöglicht normnahe postprandiale Blutzucker und HbA 1c –Werte, führt zum Rückgang von Hypoglykämien, erhöht die Flexibilität im Alltag, verringert die Gewichtszunahme und ist nach einem einfachen Schema durchführbar. Gleichzeitig wird die Sicherheit zum Beispiel bei geriatrischen Patienten erhöht, da kein Spritz-Ess-Abstand mehr nötig ist und Injektionen sogar nach einer Mahlzeit möglich sind“.

Biphasisches Insulinaspart ist im Fertigpen FlexPen ® 3ml erhältlich. Mit seinen verbesserten Eigenschaften liefert der Pen noch mehr Sicherheit bei der Insulininjektion und ist besonders einfach zu handhaben.

Eine in diesem Jahr publizierte hochaktuelle, bedeutende Studie hat die einfache und effektive Therapie mit NovoMix ® 30 aufgezeigt. In der EUROMIX-Studie (Kann P et al.; Chinese Medical Association; 7th National Endocrinology Congress Book og Abstracts 2005; 1) wurden Patienten mit diagnostiziertem Typ2-Diabetes seit mindestens sechs Monaten, einem HbA 1c > 7 < 12, einem Alter über 18 Jahren und einem BMI (BodyMassIndex) von < 40 kg/m2 aufgenommen. Sie hatten eine Therapie mit oralen Antidiabetika für wenigstens vier Monate erhalten – aber kein Insulin. Jeweils ca. 130

Patienten erhielten über 26 Wochen täglich entweder zwei Injektionen NovoMix ® 30 und Metformin oder 1 x Insulinglargin und Glimepirid. Nach insgesamt 26 Wochen zeigte NovoMix ® 30 und Metformin eine signifikant bessere Glykämie, die Patienten hatten eine geringere Tendenz zur Gewichtszunahme, verglichen mit Insulinglargin und Glimepirid.

Mit NovoMix ® 30 gibt es eine einfache und effiziente Option für den Einstieg in die physiologische Insulintherapie. Dieses Therapieregime dürfte vor allem für die Hausarztpraxis von großem Interesse sein, da hier viele Menschen mit Typ2-Diabetes behandelt werden, die für eine intensivierte Insulintherapie nicht in Frage kommen. Mit NovoMix ® 30 können gefährliche postprandiale Blutzuckerspitzen effizient gesenkt werden. Basalinsuline allein haben hier nur eine eingeschränkte Wirksamkeit.

„Damit ist NovoMix ® 30 die Therapie der Wahl für den Hausarzt“, das ist die Schlussfolgerung von Dr. Liebl.

„Die diabetische Retinopathie (DR) ist die häufigste mikrovaskuläre Komplikation des Diabetes und die häufigste Erblindungsursache vom 20. bis zum 65. Lebensjahr“, stellte Dr. Siegfried Priglinger, Oberarzt an der Augenklinik der LMU, München, fest. Er appellierte an alle Hausärzte, die Patienten aufzuklären über mögliche Augenschädigungen mit allen Folgen bis zur Erblindung.

Bei Typ2-Diabetikern kann mit einer antihypertensiven Therapie eine bis zu 47 prozentige Risikoreduktion erreicht werden, z.B. eine Verminderung der Progression der Retinopathie oder Sehverschlechterung. Priglinger: „Ungefähr ein Viertel der Diabetiker leidet an koronarer Herzerkrankung, hatte bereits einen Infarkt oder zeigt eine linksventrikuläre Hypertrophie. Trotz dieser Riskokonstellation erhält nicht einmal die Hälfte der Diabetespatienten ACE-Hemmer und nur ein Drittel nimmt prophylaktisch einen Betablocker ein.“

In Deutschland erblinden jährlich schätzungsweise 6000 bis 10000 Diabetiker. Die DR ist bei Typ1-Diabetes (40 Prozent) häufiger als bei Typ2-Diabetes (20 Prozent). Menschen mit Diabetes sollten auf jeden Fall einmal im Jahr den Augenarzt aufsuchen. „Nach dem Ausmaß der Vorschädigung ist der Erfolg jeder therapeutischen Maßnahme des Augenarztes bei der diabetischen Retinopathie vor allem von einer intensiven metabolischen Kontrolle mit guter Blutzucker- und Blutdruckeinstellung abhängig“. Damit lässt sich der Beginn einer Retionopathie hinauszögern und eine Progression verhindern.

Priglinger wünscht sich die Teamarbeit zwischen Hausarzt und Augenarzt, um den Patienten aufzuklären, ihn optimal zu behandeln und vor Augenschädigungen zu bewahren.

Grünwald im Dezember 2005

Quellen:

Kann et al.; Chinese Medical Association; 7th National Endocrinology Congress Book of Abstracts 2005;

Alberti G; The DAWN (Diabetes Attitudes Wishes and Needs) Study. Practical Diabetes International 2002; 19:22-249

Weitere Literatur bei den Referenten

www.novonordisk.com

NovoMix ® 30 FlexPen ® 100 E/ml, Injektionssuspension in einem Injektor, vorgefüllt. NovoMix ® 30 Penfill ® 100 E/ml, Injektionssuspension in einer Zylinderampulle. Wirkstoff: Insulinaspart. Zusammensetzung:Arzneilich wirksamer Bestandteil: 100 E/ml Insulinaspart, biosynthetisch (mit Hilfe von rekombinanter DNS) hergestellt, 30% in löslicher Fraktion und 70% als Insulinaspart-Protamin-Kristalle. Sonstige Bestandteile: Mannitol, Phenol, m-Cresol, Zinkchlorid, Natriumchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Protaminsulfat, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus. Art der Anwendung: Bei Typ 2 Diabetes als Monotherapie oder in Kombination mit Metformin. Gegenanzeigen: Hypoglykämie, Überempfindlichkeit gegen Insulinaspart oder einen der sonstigen Bestandteile. Bei geplanter oder vorliegender Schwangerschaft und während der Stillzeit möglicherweise Dosisanpassung durch den Arzt notwendig. Die klinische Erfahrung mit Insulinaspart während einer Schwangerschaft ist gering. Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Sehstörungen oder Ödeme zu Beginn der Behandlung. Lokale Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle. Gelegentlich Urtikaria, Exanthem, Hautausschlag; selten generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen, die lebensbedrohlich sein können. Lipodystrophien an der Injektionsstelle bei zu häufiger Injektion an der gleichen Stelle. Vorübergehende Nervenschmerzen oder Verschlechterung einer diabetischen Retinopathie bei rascher Besserung der Blutzuckerwerte.

Verschreibungspflichtig

Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark Stand: Juni 2005