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Diabetische Nervenerkrankung - eine Herausforderung für Arzt und Patient

 

Die Zuckerkrankheit, der Diabetes mellitus, nimmt in Deutschland zu. Mit etwa sieben Millionen Betroffenen zählt Diabetes zu einer der grossen Volkskrankheiten. Sie hat geradezu epidemische Ausmasse angenommen. Schuld an der Krankheit sind eine erbliche Disposition, falsche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und höheres Lebensalter. Das gilt in erster Linie für Diabetes vom Typ-2, an der 95 Prozent der betroffenen Patienten leiden. Insulin und verschiedene Medikamente können diese Stoffwechselkrankheit unter Kontrolle halten, aber nicht heilen. Deshalb müsse die Aufmerksamkeit noch intensiver auf die möglichst frühzeitige Erkennung gerichtet werden, sagte Professor Hellmut Mehnert, Institut für Diabetesforschung am Schwabinger Krankenhaus, anläßlich des Grünwalder Gespräches Diabetische Nervenerkrankung eine - Herausforderung für Arzt und Patient, unterstützt von ASTA Medica AWD GmbH.  

Vor allem die Nervenschäden, die selbst bei einem sehr gut eingestellten Diabetiker nach einigen Jahren auftreten können, sollen bereits im Frühstadium erkannt und behandelt werden. Nach ihnen muss bei Diabetikern mindestens zweimal im Jahr gefahndet werden.
Diese Schäden können an vielen Organen, an Gefäßen und Nerven auftreten. Die größten Sorgen bereitet uns der sogenannte diabetische Fuss, meinte Mehnert. Hier herrsche noch immer die Ansicht vor, daß er auf die Makroangiopathie zurückzuführen sei. Nach Ansicht Mehnerts ist diese Meinung falsch. 60 bis 70 Prozent der Fälle sind auf eine Neuropathie zurückzuführen. Trotz aller Anstrengungen ist es uns bisher nicht gelungen, die Zahl von 25000 Amputationen jährlich zu halbieren. Schon eine gründliche Inspektion der Füße bereits beim Hausarzt kann hier eine Änderung bringen. Der Diabetiker selbst soll zusätzlich darauf achten: Schuhe nicht zu klein kaufen, Schuhe öfters am Tag wechseln, Fußnägel nicht mit spitzer Schere schneiden, nach dem Waschen gut abtrocknen, vor allem zwischen den Zehen, nicht barfuß laufen und regelmäßig die Füße von unten kontrollieren.
Auch Dr. Harald Kissel, niedergelassener Neurologe aus Ottobrunn, hält eine Schulung der Patienten aber auch der Hausärzte für unerläßlich, wenn es, wie etwa bei der Hälfte der Diabetiker, zu einer Erkrankung des peripheren Nervensystems kommt. Die diabetischen Nervenerkrankungen zeigen eine Vielfalt von Symptomen und Ausprägungsformen. Entscheidend ist, welche Nervenfasern betroffen sind. Bei einer fortgeschrittenen Schädigung der Nerven kommt es zunächst zu Reizerscheinungen, wie Kribbeln, Brennen und Muskelkrämpfen. Später treten bei Funktionsverlust der Nerven Taubheitsgefühl, Lähmung, starke Schmerzen und vermindertes Schwitzen in der betroffenen Körperregion auf.
Dr. Kissel demonstrierte an einem Patienten, wie verhältnismäßig leicht die einzelnen Erscheinungen der diabetischen Polyneuropathie diagnostiziert werden können. Selbstverständlich spielt auch eine gründliche Anamnese eine große Rolle. Manche Patienten, die von Herzinfarkten und sogar Schlaganfälle sofort berichteten, erwähnen den meist schon viele Jahre vorhandenen Diabetes nur ganz am Schluß. In allen Fällen sollte jeder Arzt sofort nach dem Diabetes fragen.
Die frühzeitige Diagnostik sei von allen Hausärzten leicht durchzuführen. Dies geschieht leider derzeit noch nicht in dem Rahmen, wie wir Diabetologen es uns wünschen, sagte Dr. Heinz Rüssmann, Erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der niedergelassenen diabetologisch tätigen Ärzte e.V. aus Dinslaken. Rüssmann unterstrich die Bedeutung einer optimalen Einstellung des Stoffwechsels bei Diabetikern. Ebenso wie in den Augen Mehnerts hat nach seinen Erfahrungen die Thioctsäure (Thioctacid, ASTA Medica AWD) eine hervorragende Bedeutung bei der Behandlung diabetischer Nervenschädigungen. Aus diesem Grund ist die Thioctsäure als einziges Präparat für eine pathogenetisch begründbare Therapie in die Diabetes-Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft aufgenommen worden. Einen wesentlichen Fortschritt sieht Rüssmann in der neuen HR-Galenik (HR = High Resorption) von Thioctacid. Entscheidend sei eine genügend hohe Dosierung des Präparates, um die gewünschten Erfolge zu erzielen (600 mg, die intravenös über drei Wochen gegeben werden, gefolgt von 600 bis 1200 mg oral über drei bis sechs Monate). Ist eine Infusionstherapie nicht möglich, können dreimal täglich 600 mg Thioctacid HR  zu einer vergleichbaren Verbesserung der Symptomatik, Verringerung der Schmerzen und einer verbesserten Nervenfunktion führen, was eine neue Studie mit Thioctacid 600 HR zeigen konnte.
Professor Mehnert berichtete über zahlreiche weitere Studien, die eine klare Verbesserung der Therapie durch Thioctsäure ergeben haben. Wir stehen hier nun auf wirklich festem Boden. Nach Mehnert betragen die Tagestherapiekosten bei der Verordnung von Tabletten rund DM 2,60, bei intravenöser Therapie ca. DM 34,--. Durch eine ausreichende rechtzeitige Therapie können vor allem Hospitalisierungen eingespart werden. Für einen Tag Krankenhausaufenthalt kann man etwa ein halbes Jahr lang täglich 600 mg Thioctacid HR verabreichen. Eine Neuropathie, die unbehandelt bleibt, macht den Patienten letztendlich zum Pflegefall, verbunden mit erheblichen Mehrkosten.

 

Für weitere Auskünfte:                                              

Bernd Burchards, ASTA Medica AWD GmbH
Leiter Produktteam Stoffwechsel
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