
Aufgeklärt, gut eingestellt, gut behandelt - die moderne Diabetestherapie
Die deutsche Bevölkerung muß besser über Diabetes aufgeklärt
werden", das forderte Privatdozent Dr. Stephan Martin, Oberarzt
an der Deutschen Diabetes Klinik in Düsseldorf, beim Grünwalder
Gespräch.
Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland wissen nicht, dass sie
an Diabetes leiden. Immer wieder komme es vor, dass erst beim Auftreten der so
gefürchteten Spätschäden an Augen, Nieren, Nerven oder Gefäßen, die Diagnose gestellt
wird. Viel menschliches Leid und hohe Kosten könnten vermieden werden", so
Martin.
Gegenwärtig leben in Deutschland zwischen fünf und sechs Millionen
Diabetiker. Manchen Schätzungen gehen sogar von knapp acht Millionen Betroffenen aus.
Exakte Zahlen gibt es nicht, da es bis heute - anders als zum Beispiel in England - kein
Diabetesregister gibt. Kein Zweifel herrsche darüber, daß die Zahl der Erkrankungen
ständig steige, das gilt besonders für den Typ 2 Diabetes, den sogenannten
Altersdiabetes. Ursache dafür sind zum Teil erbliche Faktoren, aber auch Übergewicht,
falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Bewegungsmangel wird im Zeichen unserer
Informationsgesellschaft durch die Vielzahl an Fernsehkanälen aber auch durch den
Computer gefördert. Bei der Ernährung stellt nicht die Aufnahme von Haushaltszucker,
sondern der hohe Fettanteil das große Problem dar.
Ist beim Patienten der Typ 2 Diabetes festgestellt worden, braucht
keineswegs sofort mit Medikamenten behandelt werden. Zuerst wird versucht mit
Gewichtsreduktion, Ernährungsberatung und körperlichem Training, die erhöhten
Blutzuckerwerte zu senken. Martin ist es dabei wichtig, bei dem Patienten möglichst viel
Freude an körperlicher Bewegung zu wecken.Sollte eine medikamentöse Behandlung nötig sein, stehen dem
Diabetologen eine Vielzahl von oralen Präparaten zur Verfügung, wie zum Beispiel die
Sulfonylharnstoffe , zur Verfügung. Während ein Typ 1 Diabetiker immer Insulin braucht,
nimmt beim Typ 2 Diabetiker das Eigeninsulin erst nach 10 bis 12 Jahren nach Auftreten der
Erkrankung ab.In jüngster Zeit wird dem Patienten häufig eine
Kombinationstherapie empfohlen. Dabei haben wir immer gegen den Spritzen-Mythos zu
kämpfen. Patienten haben Angst es nicht zu schaffen, fürchten sich vor der
Gewichtszunahme und leiden auch gelegentlich unter depressiven Phasen", berichtete
Martin. Auch meinten viele Patienten, eigentlich seien sie ja nicht krank, denn sie
haben keine Schmerzen. Diabetes tut nicht weh, viele Patienten haben deshalb keine Angst
vor Diabetes".Dabei werden orale Antibiotika, wie zum Beispiel Amaryl® mit
geringen Einheiten von Insulin,zum Beispiel Insuman® komibiniert. Langsam werden die
Insulineinheiten gesteigert. Das ermöglicht eine ambulante Einstellung des Patienten und
stärkt seine Entscheidungskompetenz und Selbständigkeit.
Im Normalfall wird der Patient, wenn eine Insulintherapie
notwendig wird, stationär auf die für ihn optimale Insulintherapie eingestellt.
Beispiele einer solchen Schulung stellte Hedwig Rauch, leitende Diabetesberaterin des
Krankenhaus München-Schwabing vor. Dazu gehört nicht nur die Blutzuckerkontrolle und die
Einführung in das Krankheitsbild Diabetes, sondern Ernährungsberatung, Verhaltenstips,
zum Beispiel auf Reisen, und vor allem die auf die Person abgestimmte Wahl des Insulins.
Heute muß sich der Tagesablauf eines Diabetikers nicht mehr nach der Therapie
richten, vielmehr kann die Behandlung weitgehend an die persönliche Lebensführung
angepasst werden", berichtete Frau Rauch. Die Intensivierte Konventionelle
Insulintherapie (ICT) bedeutet die konsequente Trennung von mahlzeiten- abhängigem und
-unabhängigem Insulin. Allerdings ist regelmäßige Blutzucker-Kontrolle notwendig. Dabei
wird ein schnell wirksames Insulin zu den Mahlzeiten gespritzt. Die Dosierung des Insulins
ist abhängig vom gemessenen Blutzucker und der gewünschten Kohlenhydratmenge". Um
die Zeiten zwischen den Mahlzeiten abzudecken, aber auch nachts, können zusätzliche
Injektionen mit einem lang wirkenden Insulin notwendig sein.
Rund 300000 Diabetiker werden mit der ICT heute in
Deutschland behandelt. Die Zahl steigt ständig. Vor allem auch jüngere Menschen, die die
weitgehende Unabhängigkeit und Flexibilität zu schätzen wissen, bevorzugen diese
Methode. Hilfreich sind dabei natürlich auch die modernen Pens, die das lästige
Hantieren mit Nadel und Fläschchen überflüssig machen.Für ältere Patienten besonders geeignet
ist der neue FertigPen OptiSet®, der sich die einmal eingestellte
Dosis merkt und damit für eine Therapieform mit gleich bleibenden
Insulindosierungen bevorzugt wird.Beide Referenten waren sich einig, dass entscheidend zum Erfolg
der Behandlung die Partnerschaft zwischen Arzt, Patient und Beraterin beiträgt. Der
Patient müsse über das Krankheitsbild ausführlich informiert sein, er solle genau alle
Therapieschritte kennen, über Nebenwirkungen und Spätfolgen aufgeklärt sein. Damit
ermöglicht die moderne Diabetestherapie dem Patienten ein weitgehend normales Leben.
Grünwald im April 2000
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