Fortbildungsveranstaltung Innere Medizin fachübergreifend - Diabetologie grenzenlos

Am 1. und 2. März 2013 fand in München-Unterschleißheim zum 3. Mal die Fortbildungsveranstaltung „Innere Medizin fachübergreifend – Diabetologie grenzenlos“ statt. Eine Fülle von spannenden internistisch-diabetologischen Themen wurde dargeboten, die sowohl in der Diagnostik als auch bei der Therapie unmittelbaren Nutzen für die tägliche Patientenversorgung in Praxis und Klinik gibt. Die hohe Komplexität des an Diabetes erkrankten Patienten wurde durch Spezialisten aus unterschiedlichsten internistischen und benachbarten medizinischen Fachgebieten dargestellt und im Dialog mit den Teilnehmern diskutiert – eine in dieser Form einmalige Fortbildungsmöglichkeit. Nicht nur Ärzte waren angesprochen, sondern auch die medizinischen Assistenzberufe wurden einbezogen.

 

 

 


v.l.n.r.:
Dr. Peiseler, Dr. v. Römer, Prof. Schumm-Draeger, Prof. Schneider,
Prof. Göke, PD Dr. Füchtenbusch, Dr. Pfluger

Copyright:
OmniaMed Deutschland GmbH, 2013

„Die große Mission der Inneren Medizin ist es, das integrale Verständnis von Krankheitsprozessen und die auf den ganzen Menschen zielende klinische Umsetzung zu verbinden“, so Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger, München, wissenschaftliche Leiterin der vom Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) und Omnia-Med Deutschland GmbH ausgerichteten Veranstaltung. „Herodot hat vor sehr vielen Jahren formuliert: Die Heilkunst ist aufgeteilt. Jeder Arzt behandelt nur eine bestimmte Krankheit, nicht mehrere und alles ist voll von Ärzten. Diese noch immer aktuelle Feststellung von Herodot soll mit Hilfe dieser Fortbildungsveranstaltung überwunden werden“, so Schumm-Draeger.

Themenschwerpunkte am 1. und 2. März waren nicht nur die aktuellsten therapeutischen Möglichkeiten der Behandlung von Menschen mit Typ 2 Diabetes, wie DPP-4-Hemmer, GLP-1-Analoga, moderne Insuline und SGLT-2-Inhibitoren, sondern individualisierte Behandlungskonzepte, welche neben einer möglichst guten glykämischen Kontrolle darauf abzielen, Diabetes-bedingte Folgekomplikationen sowie Hypoglykämien und eine ausgeprägte Gewichtszunahme zu vermeiden. Auch wichtige Zusammenhänge zwischen Diabetes und Kardiologie, Neurologie, Gynäkologie, Urologie, Gefäßmedizin und Angiologie wurden diskutiert. Bedeutsam sind die Verbindungen von Diabeteserkrankungen und gastroenterologischen Problemen, ebenso zwischen Diabetes und Hauterkrankungen, aber auch Fragen der Zahngesundheit. Dies gilt in allen Lebensaltersstufen bzw. in den verschiedenen Lebensumständen.

Die psychologische Begleitung chronisch kranker Menschen rückt immer mehr in den Vordergrund und wurde auf dem Kongress am Beispiel von Menschen mit Diabetes diskutiert. Weitere Referate waren den Themen Betriebs- und Arbeitsmedizin bei chronischen Erkrankungen gewidmet.

Nach Angaben der Internationalen Diabetes-Federation lag die Zahl der Menschen mit Typ 2 Diabetes 2011 bei 366 Millionen(1), die Lebenserwartung ist um ca. 6 Jahre verkürzt(2). Dies zeigt, welche gesundheitspolitische Herausforderung die Prävention, Früherkennung und Bekämpfung von Übergewicht, Adipositas und Typ 2 Diabetes darstellt. Effektive pharmakologische Therapien zur Gewichtsreduktion sind noch nicht verfügbar. Sind bariatrische Operationen der einzige Ausweg?

Bei einem berufspolitischen Forum wurde die Zukunft der ärztlichen Weiterbildung auf den Prüfstand gestellt. Führt diese mangelnde Weiterbildung zu einer Abnahme der Versorgungsqualität und der Patientensicherheit?

 

Zusammenfassung:

Die in ihrer disziplinären Anordnung bisher einzigartige Veranstaltung „Innere Medizin – fachübergreifend – Diabetologie grenzenlos“ am 1. und 2. März 2013 in München-Unterschleißheim war geeignet, alle Möglichkeiten einer ganzheitlichen Medizin unter Einbindung aller in diesem Zusammenhang wichtigen Schwerpunkte der Inneren Medizin und angrenzender medizinischer Gebiete darzustellen. Dieses Wissen ermöglicht eine optimale Versorgung auch bei Vorliegen einer chronischen Erkrankung, wie zum Beispiel des Diabetes, zu gewährleisten.

 

www.inneremedizinfachuebergreifend.de

 

Quellen:

(1) International Diabetes Federation, www.idf.org , Press Release, 14.11.2011
(2) Diabetes Mellitus, Fasting Glucose and Risk of Cause-Specific Death. N Engl J Med 2011; 364: 829-41

Weitere Quellen bei den Referenten