Fortbildungsveranstaltung
Innere Medizin - fachübergreifend -
Diabetologie grenzenlos


Am 9. und 10. März 2018 fand in München-Unterschleißheim zum 7. Mal die Fortbildungsveranstaltung „Innere Medizin fachübergreifend – Diabetologie grenzenlos“ statt. Spezialisten aus unterschiedlichsten medizinischen Schwerpunkten präsentierten und diskutierten die aktuellsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Diabetologie und den damit verbundenen Erkrankungen. Die zwei Tage in Unterschleißheim boten eine einmalige Fortbildungsmöglichkeit für die tägliche Patientenversorgung in Klinik und Praxis.

 

„Das wesentliche Anliegen unserer inzwischen schon zur Tradition gewordenen Fortbildungsveranstaltung ist es, ausgehend vom Kristallisationspunkt Diabetes mellitus, Diagnostik und Therapie chronisch kranker Menschen optimal zu gestalten und dabei als individuell zu berücksichtigende Schnittstellen zu den Schwerpunkten der Inneren Medizin und zu angrenzenden Gebieten gebührend zu berücksichtigen“, so Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger (München), wissenschaftliche Leiterin des Kongresses der vom Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) und OmniaMed Deutschland GmbH ausgerichteten Veranstaltung. „Trotz der zunehmenden Ökonomisierung der Medizin bleibt der Patient im Mittelpunkt aller Diagnostik und Behandlung“.

„Mit stetig steigender Prävalenz multimorbider älterer Patientinnen und Patienten ist in der gesamten Medizin eine sehr gut ausgewählte und interdisziplinär optimal vernetzte Diagnostik und Behandlung von größter Bedeutung, dies gilt für alle Versorgungsebenen sowohl stationär als auch ambulant“, so Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger. „Insgesamt ist Typ 2 Diabetes langfristig nur gut therapierbar, wenn die unterschiedlichen medizinischen Fachrichtungen noch enger zusammenarbeiten. Dies ist mit den heute zur Verfügung stehenden neuen Medikamenten gut zu erreichen. Dabei sollen ebenfalls arbeitsmedizinische und soziale Aspekte“.

Themenschwerpunkte am 9. und 10. März waren deshalb nicht nur die aktuellsten therapeutischen Möglichkeiten der Behandlung von Menschen mit Typ 2 Diabetes. Individualisierte Behandlungskonzepte rückten in den Vordergrund. Wichtige Zusammenhänge zwischen Diabetes und Kardiologie, Rheumatologie, Urologie, Gefäßmedizin und Angiologie wurden diskutiert. Es wurde versucht, eine Antwort auf die Frage „wie erektile Dysfunktion, Diabetes und Mortalität zusammenhängen“ zu finden. Ein Symposium war dem Thema Co-Morbidität psychischer Erkrankungen und Diabetes gewidmet. Die immer wichtigere Rolle von Bewegung und Sport in der Prävention wurde diskutiert. Große Beachtung fand diesmal das Thema Diabetes in der Schwangerschaft. Welche besonderen Risiken bestehen bei Menschen mit Diabetes für maligne Erkrankungen? Neu ist das Thema Wechselwirkungen zwischen Antidiabetika und Psycho- und Neuropharmaka?

Die Häufigkeit von Typ 2 Diabetes steigt seit Jahren bedauerlicherweise kontinuierlich an, die Zahlen sind alarmierend. Die Erhebung der internationalen Diabetes-Federation (1) in 2017 hat ergeben, dass weltweit bei den 20-79jährigen 425 Millionen Menschen an Diabetes leiden. 2045 wird mit 438 Millionen Diabetikern gerechnet. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat soeben veröffentlicht, dass die Kosten für Prävention, Therapie und Arbeitsausfälle im Zusammenhang mit Diabetes 16,1 Milliarden Euro im Jahr in Deutschland betragen (2).

Dies macht immer mehr deutlich, welche großen Herausforderungen für alle Beteiligten die Prävention, Früherkennung und Bekämpfung u.a. von Typ 2 Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, Lipidstoffwechselerkrankungen und Übergewicht darstellen.

 

Quellen:

  1. IDF Diabetes Atlas 8 th Edition 2017, www.idf.org
  2. Jahrespressekonferenz der DDG 2018, Berlin

 

Weitere Quellen bei den Referenten