Die Referenten der Pressekonferenz: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Hans Hauner, Dr. Ute Engelbach,
Prof. Dr. Christian Hengstenberg, PD Dr. Cornelia Konz, Prof. Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger,
Prof. Dr. David Schilling, Prof. Dr. Armin Steinmetz.

 

Fortbildungsveranstaltung
Innere Medizin – fachübergreifend –

Diabetologie grenzenlos
   

 

(München im Juli 2017) Am 7. und 8. Juli 2017 fand in München-Unterschleißheim zum 6. Mal die Fortbildungsveranstaltung „Innere Medizin fachübergreifend – Diabetologie grenzenlos“ statt. Spezialisten aus unterschiedlichsten medizinischen Schwerpunkten präsentierten und diskutierten die aktuellsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Diabetologie und den damit verbundenen Erkrankungen. Die zwei Tage in Unterschleißheim boten eine einmalige Fortbildungsmöglichkeit für die tägliche Patientenversorgung in Klinik und Praxis.

„Mit dieser inzwischen zur Tradition gewordenen Veranstaltung stellen wir einen entscheidenden Gesichtspunkt der medizinischen Versorgung in den Mittelpunkt: Die individuelle, interdisziplinär ausgerichtete Prävention, Diagnostik und Behandlung. Vor allem die Früherkennung muss stärker in den Vordergrund rücken, um sicherzustellen, dass die Erkrankung rechtzeitig entdeckt wird und nicht schon Spätkomplikationen bei Diagnosestellung vorhanden sind“, so Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger, München, wissenschaftliche Leiterin der vom Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) und OmniaMed Deutschland GmbH ausgerichteten Veranstaltung. „Insgesamt ist Typ 2 Diabetes langfristig nur gut therapierbar, wenn die unterschiedlichen medizinischen Fachrichtungen noch enger zusammenarbeiten. Dies ist mit den heute zur Verfügung stehenden neuen Medikamenten gut zu erreichen. Dabei sollen ebenfalls arbeitsmedizinische Aspekte und verkehrsmedizinische Risiken nicht vergessen werden“.

Themenschwerpunkte am 7. und 8. Juli waren deshalb nicht nur die aktuellsten therapeutischen Möglichkeiten der Behandlung von Menschen mit Typ 2 Diabetes. Individualisierte Behandlungskonzepte rückten in den Vordergrund. Wichtige Zusammenhänge zwischen Diabetes und Kardiologie, Rheumatologie, Knochenstoffwechsel, Pulmologie, Urologie, Gefäßmedizin und Angiologie wurden diskutiert. Es wurde versucht, eine Antwort auf die Frage „Wie erektile Dysfunktion, Diabetes und Mortalität zusammenhängen“ zu finden. Ein Symposium war dem Thema Co-Morbidität psychischer Erkrankungen und Diabetes gewidmet. Bedeutsam ist die Verbindung von Diabeteserkrankungen und gastroenterologischen Problemen. Die immer wichtigere Rolle von Bewegung und Sport wurden diskutiert. Große Beachtung fanden auch die Themen Metabolisches Syndrom, Ernährung und Adipositas. Welche besonderen Risiken bestehen bei Menschen mit Diabetes für maligne Erkrankungen? Neu waren die Themen Geriatrie und Palliativmedizin im Zusammenhang mit Diabetes. Inwieweit hilft E-Health in Form von Apps und Wearables bei der Betreuung und Behandlung von Menschen mit Typ 2 Diabetes?

Die Häufigkeit von Typ 2 Diabetes steigt seit Jahren bedauerlicherweise kontinuierlich an. Die letzte Erhebung der internationalen Diabetes-Federation (2015) hat ergeben, dass zur Zeit jeder 11. Erwachsene weltweit an Diabetes leidet, bis 2040 wird das jeder 10. sein (1). In Deutschland stieg die Zahl der Prävalenz von Diabetes bei Kassenpatienten zwischen 2009 und 2015 von 8,9 auf 9,81 Prozent (2). Jeder zehnte Euro in Deutschland (rund 16,1 Milliarden Euro) wird von der GKV für die Behandlung von Diabetes-Patienten ausgegeben, wie eine Forschergruppe vom Deutschen Diabetes Zentrum für 2009-2010 ermittelt hat (3). Dies macht deutlich, welche Herausforderung für alle Beteiligten die Prävention, Früherkennung und Bekämpfung von Erkrankungen des Metabolischen Syndroms wie Typ 2 Diabetes, Übergewicht und Kardiovaskulären Problemen darstellt. Das Zusammenspiel aller medizinischen und sozialen Fachbereiche ermöglicht eine optimale Versorgung des Betroffenen, auch bei Vorliegen einer chronischen Erkrankung, wie zum Beispiel des Diabetes, zu gewährleisten.

 

 

 

 

 

Quellen:

  1. IDF Diabetes Atlas 7 th Edition Update 2015, www.idf.org
  2. Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung
  3. E.Jakobs et al.: Healthcare costs of type 2 Diabetes in Germany, DOI:10.1111/dme.13336 (Diabetic Medicine)

Weitere Quellen bei den Referenten