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Migränetherapie in Deutschland

 

Unter Migräne leiden dreimal mehr Frauen als Männer in den beruflich aktivsten Jahren zwischen 25 und 55 Jahren. Die mit der Migräne verbundenen Beschwerden lassen sich sowohl anhand der eingeschränkten Lebensqualität messen als auch in bezahlten Ausfallzeiten und eingeschränkter Produktivität ausdrücken. „Erschreckend ist, dass nur 10 Prozent der Migränepatienten eine zeitgemässe Migränetherapie erhalten“, so Professor Hartmut Göbel, Schmerzklinik Kiel. Das war das Thema beim Grünwalder Gespräch im Februar 2008.

Schwere Migräneattacken verringern die Funktionsfähigkeit und die Lebensqualität hinsichtlich körperlicher, emotionaler und sozialer Aspekte in Familie, Beruf und sozialen Beziehungen.

„Aktuelle gesundheitspolitische Änderungen (AVWG) ermöglichen dem Arzt in der Migränetherapie eine Verordnung von Originalpräparaten. Zwar muss auch in Zukunft eine Leitsubstanzquote bei verschiedenen Arzneimittelgruppen eingehalten werden“, so Rechtsanwalt Michael Wüstefeld, Fachanwalt für Medizinrecht, Köln. Der Malus entfällt gänzlich. Zur Zeit gibt es 12 Leitsubstanzen, unter anderem Statine, Betablocker, Bisphosphonate, ACE-Hemmer, Antrheumatika und Orale Antidiabetika.

Die aktuelle Leitsubstanz-Verordnungsquote bei Triptanen zur Behandlung der Migräne richtet sich nach der definierten Tagedosis (DDD), die bei Sumatriptan mit 50 mg festgelegt ist. Bei der Verordnung von Triptanen können Ärzte jetzt die Leitsubstanzquote einhalten, wenn sie beispielsweise einen Patienten, sofern nötig, mit Sumatriptan 100 mg und zwei Patienten mit einem Original-Triptan, wie z.B. MAXALT® 10mg (Rizatriptan, MSD Sharp & Dohme GmbH) versorgen. Für Rizatriptan, das in diesem Jahr „10jährigen Geburtstag“ feiert, konnte in einer Metaanalyse im Vergleich mit Sumatriptan eine bessere Wirksamkeit und Wirkbeständigkeit sowie eine ähnliche Verträglichkeit gezeigt werden. Von den Neuerungen des AVWG profitieren Ärzte und Patienten.

In einer Studie, die im Juli 2007 im International Journal of Clinical Practice erschienen ist, wurden orale Triptanpräparate unter Alltagsbedingungen verglichen. MAXALT® bewirkte bei Migränepatienten eine signifikant schnellere Schmerzlinderung bzw. Schmerzfreiheit als alle anderen oral einzunehmenden Triptane.

„Migränepatienten wollen nach einer Attacke so schnell wie möglich wieder ihren Tätigkeiten nachgehen“, so Professor Göbel. Die Ergebnisse dieser Studie decken sich mit denen früherer klinischer Studien, in denen jeweils ein wesentlich größerer Anteil der Teilnehmer innerhalb von zwei Stunden nach Einnahme von Rizatriptan Schmerzlinderung und –freiheit erreichte als nach Einnahme aller anderen Triptane.

Grünwald im Februar 2008

 

Quellen:

  • Ng-Mak DS, HuXH, Chen Y, Ma L, Solomon G. Times to Pain Relief and Pain Freedom with Rizatriptan 10 mg and Other Oral Triptans; Intl J Clin Practice; 61:1091-1111.
  • Ferrari et al.; Cephalagia 2002
  • Belsey JD: Cost effectiveness of oral triptan therapy: a trans-national comparison on a metaanalysis of randomised controlled trials, Curr Med Res Opin 2004; 20 (5), 659-669