Freie Fahrt durch die Gefäße
Schlaganfall- und Herzinfarktprävention durch Blutdruck- und Cholesterinsenkung


In Europa leiden ungefähr 65 Millionen Menschen an zu hohem Blutdruck. Nach Erhebungen der Universität Erlangen erleiden ca. 120000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall u.a. als Folge von zu hohem Blutdruck und erhöhten Cholesterinwerten, wie neue Studien gezeigt haben. Eine konsequente Therapie des Bluthockdrucks und des zu hohen Cholesterins könnte jährlich fast 50000 Menschen vor einem Schlaganfall, schwersten Beeinträchtigungen und über 13000 vor dem Tod bewahren.

"Dazu ist eine möglichst frühzeitige und konsequente Therapie notwendig", so Professor Ralph Haberl, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, Krankenhaus München-Pasing, beim Grünwalder Gespräch. Hoher Blutdruck und hohe Cholesterinwerte lassen sich durch eine radikale Änderung der Lebensgewohnheiten, wie Nichtrauchen, körperliche Betätigung, Gewichtsabnahme und ausgewogene Ernährung beeinflussen. Häufig sind dazu noch Medikamente notwendig.

Zur Blutdrucksenkung gibt es eine Reihe unterschiedlicher Präparate. Zu den wichtigsten zählen zum Beispiel: Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten. Aus dieser Substanzgruppe steht seit
1997 in Deutschland LORZAAR®(Losartan, MSD SHARP & DOHME)


zur Verfügung. Es dient zur Behandlung des Bluthochdrucks und der Herzinsuffizienz.

Die Wirksamkeit von LORZAAR®und die gute Verträglichkeit wurde in mehr als 6000 wissenschaftlichen Studien und Publikationen dokumentiert. Es ist in 93 Ländern zugelassen. Losartan hat als einzige Substanz eine Zulassung in drei Indikationsgebieten, nämlich zur Behandlung der essenziellen Hypertonie, der chronischen Herzinsuffizienz und der diabetischen Nierenerkrankung.

Wichtigste Studie der letzten Jahre war die LIFE-Studie (Losartan Intervention for Endpoint Reduction in Hypertension). An mehr als 9000 Patienten konnte gezeigt werden, wie wichtig die konsequente Blutdrucksenkung zur Vorbeugung von Schlaganfällen und Herzinfarkten ist. Losartan senkte das Schlaganfallrisiko um 25 Prozent stärker als das Vergleichsmedikament Atenolol. Auch das kombinierte Risiko von Schlaganfall, Herzinfarkt und Tod durch Herzkreislauferkrankungen konnte um 13 Prozent gegenüber der Vergleichssubstanz gesenkt werden. Auch Diabetiker profitierten von Losartan in gleicher Weise.

In USA wurde auf Grund der LIFE-Studie Losartan als erstes blutdrucksenkendes Präparat zur Schlaganfallprävention zugelassen.

Neben dem Bluthochdruck ist erhöhtes Cholesterin ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Wurden bisher die Statine zur Senkung des LDL-Cholesterins eingesetzt, besteht seit kurzem neben der Statinmonotherapie die Möglichkeit einer gut verträglichen und effektiven Kombinations-
therapie. Im Oktober 2002 wurde in Deutschland als erstem Land weltweit EZETROL®(Ezetimib, MSD SHARP & DOHME und Essex) zugelassen. Weitere 28 Länder folgten in der Zwischenzeit.


"Führt die Monotherapie mit einem Statin nicht zu befriedigenden Ergebnissen, bietet sich die Kombination von einem Statin mit einem Cholesterinresorptionshemmer an", betonte Haberl. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wenn zwei Substanzen mit unterschiedlichem Wirkprofil an zwei verschiedenen Stellen des Cholesterinstoffwechsels angreifen, verstärkt sich der therapeutische Nutzen. Es wird möglich sein, die Einzelsubstanzen niedriger zu dosieren und das Nebenwirkungsrisiko minimal zu halten. Ezetimib ist der erste Cholesterin-Resorptionshemmer, der selektiv die Cholesterinaufnahme aus dem Dünndarm hemmt. Die Statine hemmen die hepatische Cholesterinsynthese.

Studien zeigten: In der Kombination mit verschiedenen Statinen konnten LDL-Senkungsraten von bis zu 61Prozent erreicht werden, die unter Praxisbedingungen mit den bisher verfügbaren Therapiemöglichkeiten nur in Ausnahmefällen erreicht wurden. Derzeit erreichen unter Statin-Monotherapie deutlich weniger als 40 Prozent der Patienten die von nationalen und internationalen Gesellschaften publizierten Zielwerte. Im Gegensatz dazu können mit der Kombination aus Statin und Ezetimib ca.
70 Prozent dieser Patienten die Zielwerte erreichen. Die Substanz wurde ausgezeichnet vertragen und von den Patienten gut akzeptiert.

Die ENHANCE-Studie (Ezetimibe and Simvastin in Hypercholesterolemia Enhances Atherosclerosis Regression) prüft derzeit an 2300 Patienten, inwieweit die Gabe von Simvastatin und Ezetimib die Regression der Arteriosklerose beeinflußt.

"Dank der neuen Kombination geht es einen guten Schritt weiter in der Prävention von Herzinfarkten und Schlaganfällen - sie müssen kein unentrinnbares Schicksal mehr sein", prophezeit Haberl.


Grünwald im Mai 2003