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Volkskrankheit Hypertonie – Fakten, Folgen, Therapien

Irbesartan senkt erhöhten Blutdruck effektiv und verzögert bei hypertensiven Typ-2 Diabetikern das Auftreten sowie Voranschreiten einer Nephropathie, das zeigen Studienergebnisse (1,2). In Kombination mit einem Diuretikum kann zudem bei 7 von 10 unter Monotherapie unzureichend eingestellten Hypertonikern der Zielblutdruckwert mit Irbesartan erreicht werden (2).

An Hypertonie leidet eine Milliarde Menschen weltweit. Diese Zahl wird bis zum Jahr 2025 auf voraussichtlich 1,5 Milliarden ansteigen (3,4). Die Folgekrankheiten kennt jeder Arzt: Schlaganfall, Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkte, aber auch Schäden an peripheren Gefässen und Nierenkrankheiten (5). Insgesamt wird der Bluthochdruck für 6 Prozent aller Todesfälle weltweit verantwortlich gemacht. Über Frühdiagnose und neue Therapien diskutierten die Referenten beim Grünwalder Gespräch im August 2005.

Im Mittelpunkt aller Anstrengungen muss die Normalisierung des Blutdrucks stehen – am besten das Erreichen eines Zielblutdrucks von < 140/90 mmHg, betonte Dr. Kai Hahn, niedergelassener Internist und Nephrologe, Dortmund. Bei vielen Hochdruckpatienten wird der Blutdruck durch eine Monotherapie nicht ausreichend kontrolliert. Durch die Kombination von einem Angiotensin-II-Rezeptorantagonist mit einem Diuretikum kann die Wirksamkeit verbessert werden. Nach der Raskin-Studie erreichten 70 Prozent der Patienten (7 von 10 Patienten) mit Hilfe eines auf 300 mg Irbesartan/HCT (CoAprovel ® ) basierenden Therapieregimes nach 12 Monaten den angestrebten Zielblutdruck von 140/90 mmHg (2). Ähnliche Ergebnisse zeigt auch die aktuelle Studie INCLUSIVE (6).

Besonders wichtig bei Patienten mit Hypertonie ist die routinemässige Kontrolle auf Albumin im Urin. Denn die Mikroalbuminurie (die Ausscheidung kleinster Mengen Albumin in den Urin) gilt heute als unabhängiger kardiovaskulärer Risikomarker. Über das „I Search Project“(7), eine großangelegte internationale Studie zur routinemässigen Testung auf Mikroalbuminurie, berichtete Professor Dr. Ulrich Tebbe, Direktor Fachbereich Herz-Kreislauf-Niere-Lunge, Klinik für Kardiologie, Klinikum Lippe, Detmold. Das internationale Register I-SEARCH soll Aufschluss über die Prävalenz der Mikroalbuminurie bei Hypertonikern geben.

Das deutsche Folgeregister I-SEARCH-PLUS prüft den Einfluss der Therapie mit Irbesartan bei diesen Patienten.

Das Auftreten einer Mikroalbuminurie kennzeichnet aber nicht nur den Beginn der diabetischen Nierenschädigung, sondern weist zudem auf endotheliale Schädigungen in anderen Organsystemen und insbesondere auf eine Erhöhung des kardiovaskulären Risikos hin. Wie Professor Tebbe ausführte, korreliert die Mikroalbuminurie unter anderem mit arterieller Hypertonie, akutem Myokardinfarkt, diastolischer Dysfunktion, Schlaganfall, pAVK und Adipositas. Allerdings schwanken die Angaben zur Prävalenz der Mikroalbuminurie, z.B. bei essenzieller Hypertonie zwischen 4,7 und 46 Prozent.

„Vorhofflimmern stellt weltweit die häufigste Herzrhythmusstörung dar“, erklärte Professor Dr. Dr. Heinz Lambertz, Abteilung für Kardiologie, Deutsche Klinik für Diagnostik, Wiesbaden. Dabei besteht ein eindeutiger Bezug zum Alter des Patienten. Bei 60jährigen beträgt die Prävalenz des Vorhofflimmerns 3,5 und bei über 75jähringen > 10 Prozent. „Häufig im Verein mit Vorhofflimmern findet sich eine assoziierte kardiovaskuläre Grunderkrankung, wie Bluthochdruck, koronare Herzerkrankung, Herzklappenerkrankung, Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie oder ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom“.

Laut Lambertz ist der Nutzen einer medikamentösen Sekundärprophylaxe eindeutig belegt (9). „Die Blockade des RAS-Systems mit Hilfe von AT 1-Rezeptorblockern führt zu einer Abnahme der Fibrosierung der Vorhöfe und verbessert somit die Erfolgsrate einer langfristigen Stabilisierung im Sinusrhythmus nach elektrischer Konversion“, schloss Lambertz.

Grünwald im August 2005

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