Gegen Herzinfarkt und Schlaganfall
Die Lipidsenkung wird immer wichtiger

Cholesterin spielt beim Herzinfarkt eine verhängnisvolle Rolle. Das haben zahlreiche Studien bewiesen. Immer mehr verstärkt sich der Verdacht, dass Blutfette auch bei einem großen Teil der Schlaganfälle ein wesentlicher Risikofaktor sind. Vor allem die Studien an Herzpatienten, die mit Lipidsenkern behandelt wurden, so Prof. Roman Haberl, Chefarzt der Neurologischen Abteilung des Krankenhauses München-Harlaching, zeigten, dass diese Patienten weniger Schlaganfälle erlitten, unabhängig vom Cholesterinwert. Roman Haberl: "Sollten weitere Studien beweisen, daß Lipidsenker bei allen Patienten mit arteriosklerotischen Gefäßveränderungen und nach fast jedem Schlaganfall, unabhängig vom Cholesterinwert, wirksam sind, hätte dies weitreichende Folgen für Prävention und Therapie".

Um Verkalkungen am Herzen rechtzeitig zu erkennen, wird in Zukunft der Computer-Tomographie in der Kardiologie größere Bedeutung zukommen, erklärte Prof. Ralph Haberl, Chefarzt des Krankenhauses München-Pasing. "Das Risiko eines Herzinfarktes ist bei Menschen, deren Herzgefäße verkalkt sind, bis zu 30fach erhöht. Nur jeder zweite Patient verspüre vor einem Herzinfarkt Symptome, wie Brustschmerzen oder Atemnot."

Um das individuelle Risiko eines Patienten sicher und ohne invasive Maßnahmen einschätzen zu können, gibt es jetzt das ultraschnelle Herz-CT. Damit können Engstellen an den Herzgefäßen ohne Herzkatheder dargestellt und Frühformen einer Herzerkrankung erkannt werden. Die Untersuchung kostet rund DM 600. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. Werde Koronarkalk nachgewiesen, sei das Risiko eines Herzinfarktes um ein Vielfaches erhöht. Sinnvoll sei eine solche Untersuchung, so Ralph Haberl, für Menschen ab dem 40. Lebensjahr, die keine Symptome einer Herzerkrankung spüren, jedoch Risikofaktoren, wie Rauchen, familiäre Belastung, erhöhte Blutfette oder Diabetes haben.

Eine effektive Behandlung von Patienten mit Fettstoffwechselstörungen mit Cholesterinsenkern vom Typ der Statine, (zum Beispiel Zocor Ò , MSD Sharp & Dohme) könnte das Fortschreiten der Verkalkung eindämmen.

Bei Patienten mit typischen Beschwerden einer Herzerkrankung sei die Herz-CT-Methode nicht sinnvoll, da häufig nach der Diagnostik eine Gefäßdilatation, Stentimplantation oder Operation folgen müsse. Das mache eine Herzkathederuntersuchung unbedingt nötig.

Weitere Informationen: www.msd.de