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Arava ®- kosteneffizient und wirksam

Etwa ein Prozent der Bevölkerung leidet an Rheumatoider Arthritis (RA), auch chronische Polyarthritis genannt. Frauen sind von dieser Erkrankung etwa zwei bis drei Mal häufiger betroffen als Männer. Die Zahl der an RA erkrankten Patienten nimmt mit steigendem Alter zu. Die Symptome der RA sind druckschmerzhafte und geschwollene Gelenke, Morgensteifigkeit, Energielosigkeit und ein steter Verlust der Beweglichkeit der Gelenke. Wo stehen wir heute in der Behandlung der RA? Das war das Thema des Grünwalder Gespräches im Februar 2004.

Seit 1998 ist Arava®(Leflunomid, Aventis Pharma Deutschland) in den USA und seit 1999 in Deutschland zur Behandlung der RA zugelassen. Weltweit wurden bisher über 500.000 Patienten mit Arava behandelt.

Prof. Dr. med. Henning Zeidler, Zentrum Innere Medizin, Direktor der Abteilung Rheumatologie, Medizinische Hochschule Hannover, stellte einen Effizienzvergleich vor. Dies ist die erste in Deutschland durchgeführte pharmaökonomische Studie zur Monotherapie bei Basistherapeutika der RA. Eine interdisziplinäre Expertengruppe verglich Behandlungssequenzen mit verschiedenen Basistherapeutika (DMARDs), wie Methotrexat (MTX), Sulfasalazin (SSZ), Anti-Malariamittel (CQ/HCQ), i.m. Gold (IMG), Azathioprin (AZA) und Leflunomid (LEF). Die Daten zu Wirkung und Nebenwirkungen wurden aus kontrollierten Studien zusammengetragen und Versorgungsdaten aus der Kerndokumentation kooperativer Rheumazentren sowie Strukturdaten der Kostenträger mit berücksichtigt. Bei der Betrachtung der direkten und indirekten Kosten ergibt sich bei den Behandlungssequenzen mit Leflunomid eine deutliche Kostenreduktion gegenüber anderen Behandlungssequenzen mit DMARDs ohne Leflunomid. So wurde das Plus an höheren DMARD-Kosten der Sequenzen mit Leflunomid durch andere Kostenersparnisse, bedingt durch die höhere Wirksamkeit, kompensiert.

"Eine therapeutische Neueinführung mit höherem Medikamentenpreis muss nicht zwangsläufig zu höheren Kosten führen" fasste Zeidler zusammen. "Die pharmakoökonomische Modellstudie belegt mit ihren Berechnungen für die Gesamtkosten der Behandlung der rheumatoiden Arthritis erstmals, dass mit der positiven Beeinflussung der Krankheitserscheinungen und der Verbesserung der Lebensqualität auch gleichzeitig eine Reduktion der durch die Krankheit verursachten Gesamtkosten möglich wird."

Professor Dr. med. Klaus Krüger, niedergelassener Rheumatologe, München, beantwortete die Frage: Wo stehen wir heute in der Behandlung der RA?
"Die Wirksamkeit von Leflunomid bei der Behandlung der RA wurde in drei internationalen Studien untersucht. Auch in der Langzeitbeobachtung von bis zu 5,8 Jahren blieb die Wirkung von Leflunomid erhalten. Ebenso blieb die radiologisch nachgewiesene Hemmung der Krankheitsprogression sowie eine Verringerung von Erosionen und Gelenkspaltverschmälerungen über den gesamten Untersuchungszeitraum von über 4 Jahren erhalten.

Aus der nordamerikanischen Aetna-Healthcare-Datenbank wurden mehr als 40.000 Patienten mit RA die entweder Leflunomid, Methotrexat oder ein anderes DMARD in Mono- oder Kombinationstherapie erhalten hatten in einer der größten retrospektiven Kohortenstudien zur Pharmakovigilanz analysiert. Sowohl in der Mono- als auch in der Kombinationstherapie zeigte Leflunomid ein günstigeres Verträglichkeitsprofil als in den Vergleichsgruppen. Bezogen auf 100 Patientenjahre lag die gesamte Nebenwirkungsrate bei einer Monotherapie mit Leflunomid bei 12,1 Prozent gegenüber 18,9 Prozent bei Methotrexat und anderen DMARDs.

"Die gezeigten Daten in der Mono- und Kombinationstherapie mit Leflunomid erweitern das Einsatzgebiet," erklärte Krüger. "Folgende Behandlungsoptionen sind möglich: die Neueinstellung eines Patienten mit Leflunomid, der bisher noch keine Basistherapeutika erhalten hat. Die Umstellung von Patienten, wegen mangelnder Wirksamkeit, Unverträglichkeit oder Wirkverlust des Erst-DMARDs oder fehlender Compliance. Eine effektive und kostengünstige Alternative vor dem Einsatz der Biologika stellt die Kombinationstherapie von Leflunomid mit Methotrexat dar."
Was kann man tun, wenn die Behandlung nicht zu ausreichenden Ergebnissen führt? Krüger dazu: "Bevor ein Therapie-Abbruch wegen mangelnder Wirksamkeit in Betracht gezogen wird, kann bei Patienten mit guter Verträglichkeit neben einer Kombinationsbehandlung durchaus eine Dosiserhöhung auf 30 bzw. 40 mg/d vorgenommen werden".
"Beim Auftreten von unerwünschten Ereignissen unter Leflunomid gehen wir in meiner Praxis wie folgt vor: Milde oder moderate Nebenwirkungen bessern sich meist unter fortgeführter Therapie, der Therapiebeginn ohne Startdosis reduziert bei empfindlichen Personen das Risiko von Nebenwirkungen, die sorgfältige Untersuchung von Nebenwirkungen auf Ihre Ursache, die symptomatische Behandlung und eine Dosisreduktion auf 10 mg Leflunomid und Gabe von Colestyramin über einige Tage. Nur in ganz schweren Fällen brechen wir die Therapie mit Leflunomid ab und geben Colestryramin zum Auswaschen des aktiven Metaboliten."

Neben der Behandlung der RA belegen erste Daten die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Leflunomid bei der Behandlung der Psoriasis Arthritis

Prof. Krüger sieht die heutigen Behandlungsmöglichkeiten optimistisch, Leflunomid hat seinen festen Stellenwert in der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis gefunden. Eine schnelle und anhaltende Wirkung, eine signifikante Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Gelenke und der gesundheitsbezogenen Lebensqualtität, ein günstiges Verträglichkeitsprofil und eine einfache orale Dosierung, 1 x täglich, zeichnen Leflunomid aus.

Grünwald im Februar 2004
Literatur:
Z. Rheumatol. 2002; 61(Suppl 3): P 58, Z. Rheumatol. 2004; 63: in Druck
Arthritis & Rheumatism 2003; 48: 1513-1520
DMW 2003; 45: Suppl. November